Saison 2022 Rückblick Wolfgang

Die Luft ist raus.

Irgendwie fühlt es sich komisch an, schon Mitte September die Wettkampfsaison zu beenden. Die Luft ist seit dem UTMB® OCC raus und die Motivation für Wettkämpfe und Höchstleistungen jedenfalls verloren gegangen, was auch nicht weiter schlimm ist. Man muss sich nur damit abfinden und ich bin mir sicher, dass sie auch wieder kommt. Spätestens dann, wenn ich mir die Ski wieder anschnallen kann.

Apropos Ski... auf Ski startete ich in die Wettkampfsaison 2022...

Januar: HOBOpur

Das traditionelle 12 Stunden Skitouren-Rennen am Hohen Bogen fand dieses Jahr Ende Januar statt. Zusammen mit Johannes Schmid konnte wir den bisherigen Rekord an Aufstiegen knacken. Insgesamt schafften wir in den 12 Stunden 25 Aufstiege und Abfahrten und sammelten satte 10000 Höhenmeter.

Solche langen Aktionen sind für mich eigentlich noch fast komplettes Neuland. Hier gibt es noch viel zu lernen. Dennoch hat an diesem Tag einfach alles relativ gut funktioniert - Verpflegung, Lockerheit ("sein Ding machen"), Renneinteilung. Auch die Tatsache, ein Rennen nicht dunkelroten Bereich durchhetzen zu müssen, sondern eher im "Wohlfühlbereich" gefällt mir immer mehr. Werde ich alt?

Mai: KaitersbergTrail

Den ersten Saisonhöhepunkt setzte ich mir Mitte Mai beim Kaitersbergtrail auf heimischen Trails in Bad Kötzting. Dieser Kaitersbergtrail mit seinen 30km und 1500hm hat es echt in sich. Selektiv, technisch, erbarmungslos steile Uphills und bergab, fast wie im freien Fall. Aufgefangen und gepushed von den vielen Zuschauern und Freunden entlang der Strecke, hab ich es aber dann doch irgendwie ins Ziel geschafft und bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und der Erkenntnis, den "young guns" doch noch einigermaßen Paroli bieten zu können.

Das Bild täuscht... zum Lachen war mir hier bei KM20 eigentlich nicht mehr, aber Lachen hilft... manchmal.

Juli: Dolomythsrun

Canazei - da samma dabei!

Start beim Dolomythsrun Skyrace (21km/1750hm) in Bella Italia. Was haben da die Italiener wieder für ein Bergfest abgerissen! Mit Rock 'n' Roll und "Dai Dai Dai" das Pordoijoch hochgejagt zu werden... der Wahnsinn! Ich bleib dabei, die können halt einfach Pizza, Pasta, Espresso und Skyrunning!

Mit meiner Leistung war ich sehr zufrieden - so konnte ich meine Zeit von 2016 um fast eine viertel Stunde unterbieten. Das stimmt mich positiv. Man wird ja nicht jünger.

August: UTMB® OCC

Ein Satz mit zwei "X" - Chamonix, war wohl nix.

Ich war gut vorbereitet. Die letzten Tage und Wochen fühlte ich mich im Training extrem stark und erholt. Die Vorfreude auf diesen Mega-Event am Fuße des Mont Blanc war riesig. Vor allem deshalb, weil seit langem mal wieder ein "Team Gamsbock Ausflügerl" mit Max und Markus zusammen ging und wir uns ein paar richtig schöne Tage machen wollten.

Der OCC mit seinen 56k und 3500hm hätte mein sportliches Highlight für dieses Jahr werden sollen, doch daraus wurde leider nichts. Ich hatte vom Start weg gefühlt zwei Betonklötze an den Beinen und ab KM 30 nur noch Krämpfe. Warum? Keine Erklärung.
Egal auch, gefunkt hat es trotzdem gewaltig zwischen mir und diesem gigantischen Event am Mont Blanc Massiv.
Was bleibt, sind dann doch der Stolz, durchgebissen zu haben, auch wenn es mal gar nicht läuft und der emotionale Moment, die Ziellinie überqueren zu dürfen.

UTMB, wir sehen uns wieder!